Dunckerviertel Leipzig
Aus dem Erläuterungsbericht
»Die Leipziger Wohnungsbaugesellschaft (LWB) besitzt über 50% des Wohnungsbestandes in Neu Lindenau und muss gerade in den unsanierten Bereichen mit hohen Leerstandszahlen kämpfen. Die bauliche Entwicklung dieses Quartieres begann an der Lützner Straße in den 1920er Jahren und erfuhrt besonders in den 1950er Jahren einen baulichen Schub durch die Errichtung der Duncker-Siedlung. Schon durch die Anlage dieses Stadtteiles baute man auf eine gewollte Insellage des Neuen Wohnens, die sich jedoch besonders in den 1990er Jahren eher zu negativen Ausformulierungen entwickelte. Das angrenzende Kleingartenanlage, der nicht entwickelte und brachliegende ehemalige Hafen und der wenig besetzte Gewerbe-Park, bilden derzeit eher geschlossene Ränder.
Bestandserhaltung
Unsaniert oder teilsaniert ist der Bestand derzeit kaum vermietbar. Mit niedrigsten Mietpreisen kann versucht werden, die Bestände wieder zu vermarkten, wobei Neulindenau als Standort für das Niedrigpreis-Segment -Studenten, etc. nur bedingt geeignet scheint.
Dabei sollten Änderungen der Grundriss-Typen und eine dezente Komforterhöhung integriert werden, um eine notwendige Individualisierung der inneren Struktur zu erreichen.
Bestandsumbau mit Teilrückbau
Durch massive Eingriffe in die Struktur, die eine Aufgabe des einheitlichen Siedlungsbildes darstellt, kann eine Gartenstadt-Atmosphäre im Bestand entstehen. Da die Erstellungskosten für derartige Maßnahmen im oberen Bereich liegen, wäre die Ansiedlung im gehobenen Eigentums-bzw. Mietwohnsegment erforderlich. Dies erscheint bei Ausschöpfung aller Potenziale der Umgebung und des Ortes selbst als gangbarer Weg auf dem angespannten Immobilienmarkt der Stadt Leipzig.
Rückbau mit Parzellierung
Unsanierte und leerstehende Gebäude werden zurückgebaut. Freiflächen werden neu parzelliert und mit einem neuem Baurecht bebaut. In relativer Zentrumsnähe würde ein attraktives Gebiet von Einfamilienhäusern entstehen.
Rückbau mit Bewaldung
Die Umwidmung der durch den Rückbau freiwerdenden Flächen bildet die Grundlage für extensive Zwischen- nutzungen der Freiräume. Wald- und Feldstrukturen, als landschaftliche Bewirtschaftung stellen das Grundthema dieser Bereiche dar. Eine wieder in Anspruchnahme ist im Bedarffall denkbar. Zu dieser Zeit ist eine sinnvolle Art der baulichen Nutzung zu verhandeln und somit eine Neudefinition der Stadtstruktur. Ein wirklicher Stadtumbau könnte so ohne Vorurteile und Befindlichkeiten ausgehandelt werden.
Verdichtung
Die äußerst großzügigen Freiräume lassen eine partielle Nachverdichtung zu. Und das ohne das die vorhandenen Qualitäten massiv beeinträchtigt werden.«