Raum der Begegnung_M

Titel Raum der Begegnung_M
Wettbewerb 1.Preis
Ort Markkleeberg
Zeit 2020-2021
Auftraggeber Kinder Hospiz Bärenherz
mit Alexandra Feder
federarchitektur,
Stephan Wein
Fotos + Video Peter Eichler
Bild_Erinnerungsbuch Rosa Loy

Raum der Begegnung

Ziel des Projektes ist es, einen Ort zu schaffen der uns verbindet
der uns schützt und umarmt
der Stille und Trostes
des Zusammenseins

Der Begegnungsraum des Kinderhospizes Bärenherz ist architektonisch, wie auch aus der Nutzung heraus, ein Dreh- und Angelpunkt des gesamten Ensembles.
Wichtige Nutzungen mit differenzierten Anforderungen sollen hier in einer angenehmen Atmosphäre stattfinden können.
So soll auch gestalterisch ein besonderer Fokus in der Ausformung des Raumes, der Ausprägung der Möbel und Auswahl der Oberflächen liegen.

Bereits im vorgelagerten Flur wird die Besonderheit des Ort ersichtlich. Eine Zäsur innerhalb der bestehenden Materialien bricht den Bewegungsfluss des geschwungen Flures.
Gold am Boden und an der Tür definiert den Eingang neu, lässt ihn strahlen und zieht mit seiner Wärme an. Etwas Besonderes, Wertvolles und zugleich Respektvolles wird ausgestrahlt.

Der Begegnungsraum sieht sich nicht als abgeschlossener Raum, vielmehr als Teil des Aussenraumes und besinnt sich auf die Natur, den Park, den Garten und bezieht die Terrasse in die Gestaltung ein.

Der Garten steht als Symbol für einen Ort, der uns alle zusammenhält – ein Ort der verbindet. Natürliche Farben in Gelb- und Grüntönen werden in den Raum geholt.
Von Aussen nach Innen – von Innen nach Außen tritt der Raum in Interaktion zwischen Mensch, Haus und Natur.

Materialien_Objekte

Die Wände und Decken werden in hellen grau/beige Tönen angelegt. Dabei kann die bereits erworbene, hochwertige Flachstapete an den Wänden zum Einsatz kommen.
Die Natürlichkeit des Materials unterstützt den Entwurfsgedanken.

Die Geborgenheit und Ruhe oder auch Offenheit und Transparenz entsteht durch den Einsatz von Vorhängen, die in geschwungenen Linien an Schienen von der Bestandsdecke abgehangen sind.
Transparente Stoffe an der Fensterfront lassen weiches, diffuses Licht in den Raum. Dichtere, halbtransparente Stoffe im Raum ergeben Zonen und Bereiche des Rückzuges.

Je nach Nutzung können die Vorhänge durch Erwachsene und auch durch die Kinder selbst mehr oder weniger geöffnet und geschlossen werden. Ein Ort der Stille und des Trostes, jedoch auch ein Ort des Teilens, des Zusammenseins ist gleichermaßen möglich.

Der Einsatz von modularen Sitzmöglichkeiten, ergänzt durch eine nutzbare (Sitz-)Stufe entlang der Fensterfront, lassen verschiedenste Raumsituationen entstehen.
Die weichen, geschwungenen Sitz-Poufs können als Sitzkreis, in Inseln oder locker verteilt im Raum angeordnet werden. Die Poufs lassen sich stapeln und können so individuell eingesetzt werden. Ein warmes, helles Grün korrespondiert mit den Vorhängen und stellt die Bezüge zur Natur her.

Die besonderen Elemente des Raumes, die drei, in der Höhe gestaffelten Erinnerungstische, und die Nische innerhalb eines Einbauschrankes für das Erinnerungsbuch sollen im edlen Goldton den Wert symbolisieren. Die Form der Erinnerungstische ist den Poufs ähnlich. Dadurch sind einzelne oder kombinierte Stellvarianten möglich.

Im Sinne eines Nestes, das Geborgenheit symbolisiert, wird ein aus Holz geformtes, ovales Möbel entworfen. Dieses kann in Höhe und Länge angepasst werden.
Im Moment der Aufbahrung ist neben der Bemalung des Sarges, eine Ausgestaltung der Bahre mit kleinen Beigaben möglich. Blumen, Schmetterlinge, farbenfrohe Objekte werden, an Holzstäben befestigt, integriert und ergeben in der Verdichtung ein Bild des Gartens, des Paradieses und der Natur.

Licht

Die Leuchten für den Raum symbolisieren durch die Nutzung von unterschiedlichen Lichtpunkten in gestaffelten Höhen einen Sternenhimmel.
Für die Beleuchtung sind Ringe in zwei unterschiedlichen Durchmessern angeordnet. Diese können direkt und indirekt strahlen und erzeugen gleichmäßiges oder akzentuierte Lichtsituationen.
Kugeln ergänzen die Leuchtenfamilie. Ziel ist es, den Raum vollständig ausleuchten zu können oder Zonen einzeln zu illuminieren.

Terrasse

Die Terrasse als Bindeglied zwischen der Natur des Außenraumes und dem konzentrierten Innenraum wird belebt. Die Nutzung soll durch Blumenkästen und gestalteten Bodenflächen angeregt werden. Die Gestaltung, Bepflanzung und Pflege der Kästen kann durch die Kinder übernommen werden.